Katzen gehören zu den Lieblingshaustieren in Deutschland. Auch wenn sie sich in der Regel sicher und elegant bewegen, lauern in vielen Wohnungen diverse Gefahrenquellen, die zu schlimmen Unfällen führen können. Worauf ein Katzenbesitzer besonders achten sollte.
3.3.2014 (verpd) Schätzungsweise leben mehr als acht Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Es gibt diverse Maßnahmen für einen Katzenbesitzer, um zumindest die Unfallgefahr in der eigenen Wohnung so klein wie möglich halten. Dennoch können Unfälle oder Missgeschicke nicht ausgeschlossen werden. Eine passende Absicherung sorgt dafür, dass eine notwendige tierärztliche Versorgung eines verletzten oder auch kranken Tieres den Besitzer nicht in finanzielle Bedrängnis bringt.
Katzen gehen liebend gerne auf Entdeckungstour. Doch nicht immer bleibt die Neugierde ohne Folgen. Zum Beispiel sind Fenster und Balkontüren für Katzen, die auch im Haus gehalten werden, ein erhebliches Risiko.
In gekippten Fenstern und Türen können sich die Tiere leicht einklemmen, wenn sie versuchen ins oder aus dem Haus zu kommen. Schwere oder sogar tödliche Verletzungen können die Folge sein. Katzenbesitzer sollten Fenster oder Balkontüren deshalb während ihrer Abwesenheit unbedingt geschlossen halten oder zumindest sichern, wenn sie diese gekippt lassen möchten. Entsprechende Kippfenster-Schutzvorrichtungen gibt es unter anderem im Zoofachhandel.
Absturzgefahr durch Ablenkung
Häufig sind Katzenbesitzer der Meinung, dass ihre Lieblinge aufgrund der angeborenen Geschicklichkeit nicht vom Fensterbrett oder Balkongeländer stürzen können. Allerdings lassen sich Katzen schnell von Vögeln, Fliegen, Schmetterlingen und bewegten Gegenständen ablenken oder erschrecken und schaffen es manchmal nicht mehr, sich auf der glatten Fensterbank oder dem Balkongeländer festzuhalten. Ein Fall aus großer Höhe ist auch für eine Katze lebensgefährlich.
Entsprechende Schutzvorrichtungen wie beispielsweise engmaschige Schutzgitter und -netze an Fenster und Balkonen, wie sie in diversen Geschäften für Tierbedarf angeboten werden, verringern das Unfallrisiko erheblich.
Wann die Neugierde zum Wagnis wird
Heiße Herdplatten, Bügeleisen, ein angeschalteter Toaster oder brennende Kerzen sind ein Risiko für neugierige Stubentiger, daher sollten die Samtpfoten damit nie unbeaufsichtigt bleiben. Zum einen können sich die Tiere insbesondere an den Pfoten und den Schnurrhaaren verbrennen, zum anderen kann das versehentliche Umstoßen einer brennenden Kerze einen Wohnungsbrand auslösen. Eine hohe Unfallgefahr geht zudem von offen stehenden Schubladen, Schrank-, Waschmaschinen- oder Trocknertüren sowie nicht mit Gittern gesicherten Abluft- und Heizschächten aus.
Katzen könnten diese Orte nämlich als Versteck auswählen, welche sie unter Umständen ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen können. Außerdem verkriechen sie sich teilweise gerne in Tüten und Schachteln. Bei herumliegenden Plastiktüten besteht jedoch eine hohes Erstickungsrisiko. Selbst eine eingelaufene Badewanne kann zur Todesfalle werden, wenn die unbeaufsichtigte Katze beim Balancieren auf dem Badewannenrand abrutscht und hineinfällt.
Vergiftungsquellen im Haushalt
Auch sonst sind im Haushalt diverse Gefahrenquellen zu finden. Da Katzen beim Fressen und Trinken nicht immer wählerisch sind, sollten unter anderem giftige Flüssigkeiten wie Reinigungs-, Desinfektions-, Frostschutz- und Schädlings-Bekämpfungsmittel, aber auch gedüngtes Gießwasser außer Reichweite der Katze sein und nur fest verschlossen aufbewahrt werden.
Selbst Zimmerpflanzen können zum Gesundheitsrisiko der tierischen Lieblinge werden, denn viele sind für Katzen giftig. Unter anderem sollte Folgendes nicht im Wohnbereich von Katzenbesitzern stehen: Efeu, Alpenveilchen, Azalee, Amaryllis, Calla, Gummi- und Drachenbaum, Dieffenbachie sowie Fensterblatt. Informationen, welche Zimmerpflanzen für Katzen giftig sind, geben Tierärzte und Tierkliniken oder auch das Internet. Auch Medikamente für Menschen, wie Schmerz- und Rheumamittel, können für das Tier hochgiftig sein und sollten daher für Katzen unerreichbar sein.
Damit der Spieltrieb ohne Folgen bleibt
Katzen spielen gerne, doch nicht immer ist der von ihnen als Spielzeug erkorene Gegenstand unbedenklich. So sind Wollknäuele, dünne Bindfäden oder kleine Schaumgummibällchen als Katzenspielzeug ungeeignet. Verschluckte Fäden oder kleine Gegenstände können zu Verdauungsproblemen oder gar zum Darmverschluss führen. Kleine Kugeln aus Alufolie sind giftig, wenn sie verschluckt werden. Prinzipiell sind daher alle Kleinteile wie Knöpfe, Heftklammern, Nägel und Reißzwecken außer Reichweite der Katze aufzubewahren.
In Gummis und Bändern könnten sich Katzen verheddern und schlimmstenfalls selbst erdrosseln. Laserpointer laden zwar gerade dazu ein, dass man die Katze dem roten Lichtpunkt nachjagen lässt, doch die Laserstrahlung kann das Tierauge erheblich schädigen, was bis zur Erblindung führen kann. Herumliegende spitze Haushaltsgegenstände wie Scheren oder Messer können für spielende Katzen ebenfalls gefährlich werden.
Hilfe ohne Kostenrisiko
Ist eine Katze verletzt, beispielsweise weil sie von einem Auto angefahren wurde, oder zeigt sie Vergiftungs-Erscheinungen, wie starkes Speicheln und/oder Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Bewusstseinsstörungen, sollte sie umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Zeitnahes Handeln kann in vielen Fällen den Gesundheitsschaden minimieren oder sogar das Leben der Katze retten. Doch eine Tierarztbehandlung, zum Beispiel eine Operation, kann schnell einen vierstelligen Betrag kosten.
Wer sichergehen will, dass sein kleiner Liebling in Notsituationen die Hilfe bekommt, die er benötigt, ohne dass das Haushaltsbudget stark strapaziert wird, kann eine spezielle Krankenversicherung für Katzen, die es im Übrigen auch für Hunde gibt, abschließen. Eine entsprechende Police übernimmt je nach Vertragsvereinbarung einen Großteil der Behandlungskosten, abzüglich eines meist kleinen Selbstbehaltes. Mehr Informationen, wie man seinen Vierbeiner am besten absichern kann, gibt es beim Versicherungsexperten.